Jubiläums-Team eröffnet in historischer, sehr bewegender Weise das Jubiläumsjahr am Grab des Heiligen Bonifatius im Dom zu Fulda

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Miriam München – Am 25. März 2022 versammelte sich gegen 10 Uhr unser Planungsteam der Jubiläumsfeierlichkeiten rund um das Fest „25 Jahre Projekt Pilgerheiligtum in Deutschland“ auf dem Domplatz zu Fulda, um an diesem Geschichtsträchtigen Ort das Jubiläum in besonderer Weise zu eröffnen.

In großen Spuren wandeln – Bonifatius das Kraftpaket Gottes

Bei strahlendem Sonnenschein brachte Sr. M. Louise Schulz zu Beginn die Gruppe in einem kleinen geschichtlichen Vortrag den Heiligen Bonifatius, den „Apostel Deutschlands“, und seine Verdienste rund um Fulda, was den Bau von Klöstern und die geistliche Bildung anging, sowie seine Bedeutung für die gesamte deutsche Kirche nahe.

Der Heilige Bonifatius, dessen Grab sich im Fuldaer Dom befindet, war als Missionar und Bischof stets Brückenbauer. „Es waren immer einzelne Menschen, die sich vom Glauben haben entzünden lassen. Das war bei Bonifatius so und auch bei jedem von ihnen aus dem Projekt Pilgerheiligtum.“, brachte es Sr. M. Louise auf den Punkt.

Weiter gab sie unserer kleinen Gruppe mit auf den Weg: „Dabei kommt es auch immer wieder zu Rückschlägen, das durfte der Heilige Bonifatius mehr als einmal in seinem Leben erfahren. Aber er hat nie aufgegeben und hat daher zu Recht den Namen – das Kraftpaket Gottes erhalten.“

Verkündigung und Glaubensweitergabe geschieht im Kleinen, von Mund zu Mund, von Haustür zu Haustür. Es geht damals, wie heute um das Weitersagen der Guten Botschaft, um das Zeugnis für unseren Glauben.

Mit Verweis auf das besondere geistliche Verhältnis des Heiligen Bonifatius zur Heiligen Lioba wurde allen Anwesenden deutlich gemacht, dass es auch schon vor 1200 Jahren den beiden Heiligen darum gegangen ist Mädchen und Frauen im Glauben besonders zu schulen. „So war die Wertschätzung der Frau im Glauben für den hl. Bonifatius selbstverständlich“, resümierte Sr. M. Louise.

Verbindung zum Papstbesuch von 1980

Pater Lothar Penners verwies in einem kurzen Rückblick auch noch auf die historische Besonderheit des Besuches des Heiligen Papst Johannes Paul II. im November 1980 an diesem Ort hin.
Er setzte Verbindungen auch in die heutige Zeit. „Damals wie heute war ein kritischer Punkt der deutschen katholischen Kirche. Und damals konnten wir Schönstätter nicht daran vorbeihören, dass der Papst uns dazu aufrief den „neuen Anfang“ zu wagen“, so brachte Pater Penners die Wegrichtung auch für das heute und jetzt auf den Punkt.

Feierliche Eröffnung des Jubiläums mit Heiliger Messe am Grab des Heiligen Bonifatius 

Am Grab des hl. Bonifatius in der Gruft des Fuldaer Doms, wo sich seit 1867 die deutschen Bischöfe jedes Jahr zur Beratung treffen, durfte die Gruppe als besonderen festlichen Höhepunkt mit Bischof Michael Gerber die feierliche Eröffnungsmesse feiern. 

In seiner Predigt ging Bischof Gerber besonders auf die Parallelen zwischen dem Projekt der Pilgernden Gottesmutter und der Begegnung der Gottesmutter mit Elisabeth ein.

„Das Haus Mariens wird zum Ort der Menschwerdung. Und für das Netzwerk unzähliger Häuser dafür stehen sie im Projekt. Wir können danken dafür, was in den letzten Jahrzehnten passiert ist. Du hast bei Gott Gnade gefunden findet sich im Projekt Pilgerheiligtum wieder“, ermutigt er uns.

Bischof Gerber verweist natürlich auch auf die aktuellen Geschehnisse. Das gerade jetzt im Ukraine-Krieg besonders die Stadt Mariens (Mariupol) so intensiv beschossen wird sollte für uns ein neuer Ansatz sein noch mehr Solidarität zu zeigen und zu geben. Aus der Krise, der europäischen, aber auch aus meiner persönlichen Trümmerwüste sollen wir voll Hoffnung auf dieses Bild, auf die Gottesmutter schauen.

„Maria zeigt uns, wie es klappen kann eine neue Kultur untereinander entstehen zu lassen. Die Bestätigung dafür, dass es so gehen kann ist die Begegnung mit Elisabeth. Man braucht die Begegnung, damit das Innere, das in jedem grundgelegte, zum Klingen gebracht wird. Und beim Übergeben des Pilgerheiligtums geschieht in den Häusern ähnliches. Gespräche, Begegnung. Du hast bei Gott Gnade gefunden“, so führte Bischof Gerber weiter aus.

Vor der Aussendung der Deutschland-Auxiliar (originalgetreue Nachbildung des Pilgerbildes, mit dem Diakon Pozzobon 1950 die weltweite Aktion der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt begann) und der mitgebrachten Pilgerheiligtümer hörten wir im Originalton die Worte des Heiligen Papst Johannes Paul II. vom 18.11.1980, in denen er uns persönlich noch einmal aufzurufen schien: „Mit Bonifatius begann gewissermaßen die Geschichte des Christentums in eurem Land. Viele sagen, diese Geschichte neigt sich jetzt dem Ende zu. Ich sage euch: Diese Geschichte des Christentums in eurem Land soll jetzt neu beginnen, und zwar durch euch, durch euer im Geiste des heiligen Bonifatius geformtes Zeugnis.“

Drei Besonderheiten dieser Messfeier waren sicherlich die Segnung der Gebetsmarathon-Kerzen für die deutschen Diözesen, aber auch die Weihe der Ukraine und Russlands an die Gottesmutter, zu der Papst Franziskus am Fest Maria Verkündigung aufgerufen hatte. Diese Weihe verband sich mit dem Anliegen des Kreises, der bereits vor Monaten geplant hatte, am 25. März am Grab des Missionars für Deutschland unser Land der MTA im Liebesbündnis anzuvertrauen. Bischof Gerber hatte entschieden, die Weihe seines Bistums nach der Intention von Papst Franziskus in dieser Eröffnungsmesse mit uns zu sprechen. Wir erkannten darin die Führung von oben, die Verbindung zum Jubiläum 25 Jahre Pilgernde Gottesmutter in Deutschland zu ziehen, bei dem wir als Höhepunkt am 1. Oktober 2022 unser Land der MTA weihen möchten. Die Ereignisse machten deutlich, dass ganz Europa, ganz Deutschland gemeinsam spricht: „Wir klopfen an die Tür deines Herzens“.

Die dritte Besonderheit war das Übergeben eines Pilgerheiligtums an den Bischof als Zeichen des Dankes und als Ausdruck dafür, dass die Pilgernde Gottesmutter Segen bringend in die Kirche hineinwirkt. In der 25-jährigen Geschichte des Projekt Pilgerheiligtums wurde noch nie ein Bild verschenkt. Erfreulich war die spontane Reaktion des Bischofs: „Ich weiß auch schon direkt zu welchen Menschen und wohin ich sie pilgern lassen kann.“.

Emotionaler Abschluss an der „Säule, die alles trägt.“

Nach der Reise in die Vergangenheit, dem festlichen Gottesdienst und dem geselligen Mittagessen mit dem Bischof führte uns Sr. M. Loiuse zum Abschluss dieses reich gefüllten Vormittags noch an eine ganz besondere Stelle.

In der kleinen Michaelskirche, die direkt neben dem Dom steht, gingen wir in die Krypta und konnten dort die eine Säule sehen, die die gesamte Kirche trägt und das seit knapp 1200 Jahren.

Dazu hörten wir aus dem Hirtenwort von Bischof Gerber seine Einladung: „Zur Suche nach der tragenden Säule im Glauben, zur Suche nach der Krypta in unseren Herzen.“

Ein menschlich und geistlich bewegender, sowie historischer Tag für das Projekt Pilgerheiligtum.

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