Schönstatt

Ein Gnaden- und Wallfahrtsort

Die Gnadenkapelle der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt steht in Vallendar bei Koblenz am Rhein. Die Mauern des „Urheiligtums“, wie die kleine Kapelle genannt wird, haben sich geweitet. Es gibt mehr als 200 originalgetreue Nachbildungen des Schönstatt-Heiligtums weltweit. Alle sind verknüpft mit dem Urheiligtum durch das Gnadenereignis vom 18. Oktober 1914, durch das Liebesbündnis. Seitdem ist Maria von den Heiligtümern aus als Mutter und Erzieherin besonders erfahrbar. Wer ein Schönstatt-Heiligtum besucht, darf mit drei besonderen Geschenken rechnen:

  • Seelische Beheimatung: Hier bin ich angenommen, geliebt, habe Halt.
  • Seelische Umwandlung: Maria hilft, das Gute, Große und Schöne zu entfalten.
  • Apostolische Fruchtbarkeit: Mein Leben kann zum Segen werden. Gott braucht mich an meinem Platz, mit meinen Möglichkeiten und Talenten.

Der Gründer

Pater Josef Kentenich wird am 18. 11.1885 in Gymnich bei Köln geboren. Von Kindheit an hat er eine starke Bindung an Maria und erfährt ihre Hilfe in schwierigen Phasen seines Lebens. Als er selbst geistlicher Begleiter von Jugendlichen im Studienheim der Pallottiner in Schönstatt wird, gibt er weiter, was er selbst erfahren hat. So gibt er am 18. Oktober 1914 den Anstoß, sich durch ein Bündnis der Liebe Maria anzuvertrauen. Das Liebesbündnis wird zum Gründungsereignis Schönstatts.

Pater Josef Kentenich kehrt nach einem bewegten Leben am 15. September 1968 heim zu Gott. Sein Sterbeort ist auch sein Begräbnisort: die Anbetungskirche auf Berg Schönstatt. Auf seinem Sarkophag stehen Worte, die sein Leben auf den Punkt bringen:

„Dilexit Ecclesiam“ (Er liebte die Kirche).

Mehr: www.pater-kentenich.org

Das Gnadenbild

Das Gnadenbild von Schönstatt stammt von dem italienischen Maler Luigi Crosio (1834 – 1915). Im April 1915 bekommen Pater Kentenich und die Jugendlichen eine Kopie für die kleine Kapelle geschenkt. Heute ist das Marienbild von Schönstatt weltweit verbreitet, vor allem durch die Aktion der Pilgernden Gottesmutter. Pater Kentenich gibt dem Bild den Titel „Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt“. Er zieht damit die Parallele zum Jesuitenkolleg in Ingolstadt, wo Maria im 16. Jahrhundert mit diesem Namen angerufen und wo ihr Wirken als Erzieherin von jungen Leuten spürbar erfahren wurde. Die Ergänzung „Königin“ und „Siegerin“ kommt nach schwierigen Geschichtsepochen Schönstatts hinzu. Beide Ehrentitel sind bleibender Dank und ebenso bleibendes Bekenntnis für das Wirken der Gottesmutter im Liebesbündnis. Mehr: www.schoenstatt.de

„Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter:
Frau, siehe dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe deine Mutter!
Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“

Das Liebesbündnis

„Durch das Liebesbündnis verwirklichen wir den Auftrag des Heilandes. Wir tun es im Kerne genau so, wie Johannes es getan hat: Wir nehmen Ma­ria in unser Herz auf und geben ihr dort den Ehrenplatz, der ihr in und mit Gott gebührt.“ (P. Josef Kentenich)

Am 18. Oktober 1914 ereignete sich in der kleinen damaligen Michaelskapelle in Vallendar-Schönstatt dieses Liebesbündnis zwischen der Mutter des Herrn und Pater Josef Kentenich, der sich mit einigen Schülern des Studienheimes Schönstatt dort versammelt hatte. Alles, was in der heute weltweit verbreiteten Schönstatt-Bewegung geworden ist, geht auf dieses Liebesbündnis zurück und wird gefasst in den Worten: Nichts ohne dich, Maria. Nichts ohne uns.

Der Krug im Schönstatt-Heiligtum

Um das Leben aus dem Liebesbündnis sichtbar und konkret auszudrücken, schreiben viele ihre geistigen Geschenke an Maria auf Zettel, z. B. Gebete, Dank und Vertrauen, die kleinen und großen Belastungen des Alltags usw.  Mit diesen „Beiträgen zum Gnadenkapital“ werden die Krüge gefüllt, die in vielen Schönstatt-Heiligtümern stehen. Beim biblischen Ereignis der Hochzeit zu Kana (Joh 2, 1-11) wandelt Jesus das Wasser in Wein. Voraus geht jedoch seine Bitte: „Füllt die Krüge mit Wasser.“ Maria, seine Mutter, ermutigt: „Was Er euch sagt, das tut!“ – Diese Bitte richtet Maria unaufhörlich an alle, die auf ihr Bild schauen und um Hilfe bitten. Was Menschen im Vertrauen auf Gottes Liebe zum Geschenk machen, wird zum „Wasser“, das Jesus in „Wein des Segens“ verwandelt. Am Bündnistag, an jedem 18. eines Monats, wird der Inhalt des Kruges ungelesen verbrannt.

„Ernstmachen mit dem Liebesbündnis. Es ist meine vollste Überzeugung: Auf dem Liebesbündnis kann man das ganze Leben basieren lassen.“