Adventsbesuch der Pilgernden Gottesmutter im Gefängnis

Advent ist Zeit der Herbergsuche von Jesus und Maria. Damals in Bethlehem war kein Platz für sie. Jesus kam in einem Stall zur Welt. Der Stall  – Symbol für den Bruch in unserem Leben. Da hinein will Jesus kommen und „neu geboren“ werden.

Mit diesen Gedanken besuchte Sr. Karin-Maria die Landesvollzugsanstalt Fulda. Durch Kontakte zum Gefängnisseelsorger konnte sie bei der Adventsfeier der Inhaftierten am 17. Dezember 2019 dabei sein. 2020 ist es wegen der Corona-Bestimmungen nicht mehr möglich. Doch die Spuren der Pilgernden Gottesmutter können in den Advent 2020 hinein weiterwirken. Aus einem Bericht von Sr. Karin-Maria:

„Am Eingang des Gefängnisses traf ich mit den beiden Musikern zusammen, die ebenfalls mitgestalteten. Die Frohnatur des einen steckte mich an und meine innere Anspannung viel ab. Zunächst gab es Sicherheitsformalitäten zu regeln. Nur das Bild der Pilgernden Gottesmutter und kleine MTA-Bildchen durfte ich mitnehmen. Ein Justiz-Beamter führte uns in den Meditationsraum: Türe aufschließen, durchgehen, abschließen. So ging es vier bis fünf Mal, dann kamen wir an.

Auf zwei kleinen Tischchen standen 20 Bruch-Lichter-Ampeln, die die Gefangenen als Dankeschön für die Mitwirkenden angefertigt hatten. Ein schönes Zeichen: Ich wollte etwas über den Bruch im Leben sagen und die göttliche Vorsehung baute mir eine Brücke mit den Bruch-Lichter-Ampeln. Bevor die etwa 30 Männer in den Raum kamen, konnte ich auf jeden Stuhl ein kleines Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter für sie legen. Die Feier wurde von ca. 10 jungen Leuten von der Domkantorei und von Generalvikar Stanke mitgestaltet. Was ich dann konkret bei meinem Part gesagt habe, kann ich nicht mehr wiederholen. Doch am nächsten Morgen war bereits eine Mail vom Gefängnisseelsorger angekommen, der einlud, auch am Hl. Abend nach Hünfeld in die JVA zu kommen, wo vormittags zwei Weihnachtsfeiern stattfinden würden. Die Pilgernde Gottesmutter war bei der Begegnung mit den 30 Gefangenen wieder dabei. Dieses Mal war etwas mehr persönlicher Kontakt möglich. So konnte ich allen, die wollten, mit Handschlag frohe Weihnachten wünschen und ihnen ein Bild der Gottesmutter in die Hand geben.

Im Februar erhielt ich nochmals eine Einladung zu einem sonntäglichen Wortgottesdienst. Dabei gab es sogar die Möglichkeit, die Pilgernde Gottesmutter reihum zu geben. SIE wirkt! Ich konnte darüber nur staunen.

Dann kam die Corona-Pandemie und die Bestimmung, dass keine externen Besucher Einlass in die JVA‘s erhalten können. Schade. Aber vielleicht wirkt etwas vom Besuch der Pilgernden Gottesmutter weiter.“

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