Impuls 6 Juni 2025
João Luiz Pozzobon – Sein fruchtbares Apostolat
in der Kraft des Heiligen Geistes
Wir stehen in der Pfingstnovene. In diesen Tagen vor dem Pfingstfest bitten wir um den Heiligen Geist, die Kraft aus der Höhe. In der Apostelgeschichte heißt es: „…ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.“ Apg 1,8
In der Kraft des Heiligen Geistes ist J. Pozzobon zu einem Missionar der Hoffnung geworden durch seinen Weg mit der Pilgernden Gottesmutter. Er wurde zum Zeugen des Evangeliums von der Liebe Gottes und der Nähe und Wirkmacht der Gottesmutter in den Familien, die er besuchte, d.h. zunächst für ein kleines Wirkungsfeld. Durch die weltweite Ausbreitung der Kampagne aber, ist er zum Zeugen bis an die Grenzen der Erde geworden. – Ein überaus fruchtbares universelles Apostolat hat der kleine Familienvater, Inhaber eines Lebensmittelladens entfaltet. In dem steht er den Aposteln, die mit Maria im Abendmahlssaal versammelt, um den Heiligen Geist gebeten und ihn empfangen haben und schließlich als Zeugen der Frohen Botschaft in alle Welt gezogen sind, in nichts nach.
„João Pozzobon besaß den Heiligen Geist in Fülle, er war immer geöffnet für seine Anregungen. Unter göttlicher Führung erkannte er die Wege für die Verwirklichung der Sendung, die Gott ihm anvertraut hatte. Er war sich seines Kleinseins bewußt, vertraute aber immer auf die Hilfe der Gnade.“ (Sr. M. Cacilda Becker)
Der Marienbruder Hermann Arendes, der über viele Jahre geistlicher Begleiter und Freund von J. Pozzobon war, fragte ihn einmal, was für ein fruchtbares Apostolat wichtig wäre. Spontan nannte J. Pozzobon sieben Punkte:
- Ich muss von der Grundüberzeugung durchdrungen sein, letztlich ist alles Gnade Gottes, Gnade der Gottesmutter. Bei uns in Schönstatt hängt alles ab vom Gnadenstrom, der fließt vom Heiligtum. Ich erhalte alles im Heiligtum.
Theologiestudenten der Pallottiner-Hochschule in Santa Maria waren von der Fruchtbarkeit des Apostolates Pozzobons beeindruckt. Sie wollten selber auch solch eine Aktion starten. Nachdem sie allerdings bei den Leuten nicht so gut angekommen und mehr oder weniger erfolglos geblieben waren, fragten sie Pozzobon, wo denn die Gründe dafür liegen würden. Der stellte ihnen nur zwei Fragen: „Was für ein Bild habt ihr genommen? Habt ihr es im Heiligtum segnen lassen?“ Darauf die Seminaristen: „Wir haben ein MTA-Bild genommen mit einfachen Rahmen und haben einfach damit begonnen.“ Da meinte P. es sei als ob sie in einem Haus das elektrische Leitungen gelegt, aber keine Verbindung zum Elektrizitätswerk hergestellt hätten. Es ist keine Formsache, wenn der Rahmen des Pilgerbildes samt Türmchen und Kreuz darüber an die äußere Gestalt des Schönstattkapellchens erinnert und wenn es jeweils mit dem Segen eines Priesters vom Heiligtum ausgesandt wird.
Sich der Gottesmutter als Werkzeug zur Verfügung stellen. Ganz gleich wann, wo und wie SIE uns gebrauchen will.
„Ich stellte mich nur als kleines Werkzeug zur Verfügung. Sie (die Gottesmutter) sollte mich führen, wohin sie es wünschte. “ (J. Pozzobon)
- Alles aus Liebe tun. Die wahre und echte Liebe überwindet alle Schwierigkeiten. Nichts für Geld (tun) oder um selber in Erscheinung zu treten.
- Pünktlichkeit.
Pater Kentenich weilte auf seinem Weg in die Verbannung nach Milwaukee in Santa Maria zu Besuch. Pozzobon hätte eigentlich gern an allen Vorträgen, die Pater Kentenich bei der Gelegenheit hielt, teilgenommen. Aber es kam oft zu Terminüberschneidungen, wenn er mit seiner Mãe Peregrina unterwegs war. Viele von den Schönstättern konnten das nicht verstehen und es kam manchmal zu Spannungen, weil er nicht da blieb. Da ging Pozzobon vor einem Vortrag zu Pater Kentenich selber, um sich Rat zu holen. Dieser fragte ihn: „Wartet jemand auf Sie?“ Das konnte J. Pozzobon bejahen. Pater Kentenichs Antwort: „Man darf die Leute nicht warten lassen.“ Damit war der Fall klar.
Heroismus. „Ein guter Christ sein ist richtig und gut, aber es ist nicht genug um Apostel zu sein. Für ein fruchtbares und dauerhaftes Apostolat braucht es Heroismus.“
Zu einer argentinischen Gruppe, die im März 1984 die ersten 25 Pilgerheiligtümer in Santa Maria abholte, um sie in 25 Länder zu bringen, sagte Pozzobon zum Abschied: “Ich möchte Ihnen einen Gedanken mitgeben, der mich in diesem Moment beschäftigt. Aus Liebe zur Kampagne der Pilgernden Gottesmutter ,heute heroisch leben’. Wir dürfen nicht nur unsere Pflichten erfüllen wollen, was sich zu tun gehört, wir müssen etwas weiter gehen, als nur bis zur Pflichterfüllung.“
- Opfer und Verzicht
Für Herrn Pozzobon selber sah es so aus:
- Da er noch voll im Beruf arbeitete, konnte er in den ersten Jahren nur am Abend mit der „Pilgernden Gottesmutter“ die Familien besuchen und deshalb abends nicht bei seiner Familie sein. Das war für ihn das schwerste Opfer.
- Freiwillig verzichtete er auf den Genuss von Alkohol. Lächelnd fügte er hinzu, das Eselchen braucht nur Wasser.
- Verzicht auf Teilnahme an weltlichen Feiern und Festen außerhalb seiner Familie. In seiner Familie gestaltete er diese als Vater, Groß- und Urgroßvater aktiv mit. Er sagte, da er viele Einladungen bekäme, würde er, wenn er sie alle annähme, viel Zeit für sein Apostolat verlieren.
- Was ich heute erledigen kann, nicht auf morgen verschieben.
Was nehmen wir mit in den Juni?
Als die Gruppe aus Argentinien 1984 die Pilgerbilder abholte, wies J. Pozzobon darauf hin:
„Wo Maria ist, ist der Einfluss des Heiligen Geistes groß.
So sind wir heute also alle erfüllt vom Heiligen Geist. Und sie wird durch ihren Aufbruch eine große Ausstrahlung über die ganze Welt in Gang bringen. Ich habe diese feste Überzeugung – natürlich
hängt es ein bisschen auch von uns ab, von unseren Opfern – ja, dass sie ausstrahlen wird;
sie wird es sicher tun.“
In der Vorbereitung auf das Pfingstfest erbitten in unserem Heiligtum, unserem Pfingstsaal, den Heiligen Geist. Er soll uns erfüllen, damit wir als Missionare der Pilgernden Gottesmutter mithelfen, dass die Gottesmutter ausstrahlen kann von unserem Haus aus, von unserem Pilgerkreis aus, aus jedem einzelnen von uns.